Russisch-Deutsches Projekt zur Digitalisierung deutscher Dokumente in den Archiven der Russischen Föderation

Bestandsbeschreibung Signatur 500:

In den 1960er Jahren wurden die deutschen Trophäenbestände der sowjetischen Streitkräfte beim Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Sowjetunion (CAMO) zentral erfasst und gelagert. Gegenwärtig umfassen die bekannten Bestände 50 Findbücher, in denen ca. 28.000 Akten mit rund 2-2,5 Millionen Blatt zusammengefasst sind. Gegenwärtig digitalisieren das Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation, die Russische Historische Gesellschaft und das DHI Moskau diesen, den wohl letzten der Weltkriegsforschung bislang nicht zugänglichen, Bestand schrittweise und stellen die entsprechenden Digitalisate online der Forschung und Öffentlichkeit ohne Beschränkungen und kostenfrei zur Verfügung. Das Projekt soll bis 2018 abgeschlossen werden.

Innerhalb des Zentralarchivs des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation erfolgte auf Grund von Neuzugängen aus anderen Archiven – wie beispielweise dem Zentralarchiv der Seestreitkräfte – mehrmals die Neuordnung der deutschen Beuteakten sowie deren Umgruppierung in andere Findbücher. Aus diesem Grund erklären sich die entsprechenden Lücken in der Aktennummerierung. Teile der deutschen Dokumente erbeutete die Rote Armee noch auf dem Gefechtsfeld bzw. als die Wehrmacht versuchte, die entsprechenden Unterlagen zu verbrennen. Darauf deuten die entsprechenden Brandspuren bei einzelnen Akten hin.

Die vorliegenden russischen Findbücher wurden nach Einzelprüfung der Akten ins Deutsche übersetzt. Hierbei erfolgte in zahlreichen Fällen auch eine Annotation zum Akteninhalt. Die Archivordnung ist nicht verändert worden, die entsprechende Signatur des CAMO kann zur Zitierung der Dokumente genutzt werden.

Leider sind die wissenschaftlichen Findmittel nur eingeschränkt: sie umfassen Personen- und Ortsregister, ein Register zu Schlüsseldaten und zu den jeweiligen Sprachen der Dokumente. In die Findmittel wurden jedoch nur Personen- und Ortsnamen aus den Dokumententiteln aufgenommen. Immerhin ermöglichen diese den Zugang zu einem wahren Schatz an alten Original-Dokumenten, der nicht nur für Militärhistoriker von Interesse ist, sondern auch Familien- und Familiengeschichtsforschern wertvolles Wissen vermittelt. Und sicher werden diese dank der großen Hilfe russischer Behörden nun öffentlich einsehbaren Akten dazu beitragen, nach und nach so manches fehlende Mosaiksteinchen in unser mitunter lückenhaftes Geschichtsbild einzufügen.

[Quelle: https://wwii.germandocsinrussia.org/de/nodes/1-bestand-500, zuletzt geprüft am 06.01.2021]


Russland

In Russland befinden sich Archivalien zur Geschichte Ostpreußens u. a. im:

Gebietsarchiv Königsberg/Kaliningrad
Gosudarstvennyj archiv Kaliningradskoj oblasti
ul. Komsomolskaja 32
SU-236000 g. Kaliningrad obl.
RUSSIA

Weitere, nach dem Zweiten Weltkrieg nach Russland verbrachte Aktenbestände aus dem Forschungsgebiet des Vereins stehen der öffentlichen Benutzung noch nicht wieder zur Verfügung.

© 2020 - 2024 Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V. [als gemeinnützig anerkannt]