Forschungsgebiet
Unser Forschungsgebiet
Das Forschungsgebiet des Vereins umfasst die am 01.04.1878 eingerichteten Provinzen Ost- und Westpreußen (Altpreußen) in den Grenzen von 1815 (Wiener Kongress) bis 1920 (Versailler Vertrag). Die Kreise Deutsch Krone, Flatow und Schlochau, Danzig, Pommerellen, das Soldauer Gebiet und das Memelland sind deshalb einbezogen, nicht jedoch der Netzedistrikt mit Bromberg oder die während des Zweiten Weltkriegs an West- und Ostpreußen angeschlossenen polnischen Gebiete.
Die Provinz Westpreußen (Landkreise 1914)
Die Provinz Ostpreußen (Landkreise 1914)
Auch diese Provinzen haben bis zu ihrem Ende eine Reihe von Grenzänderungen erfahren. Weitere Landkarten über Ost- und Westpreußen bis in unsere Zeit findest hier. In diesem virtuellen Kartenforum, das die Uni Dresden entwickelt hat, kann man historische und aktuelle Karten übereinander legen.
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Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände. Conversations-Lexikon, 9. Originalauflage, Leipzig 1846, Bd. 10, S. 578f.
Ostpreußen heißt der am östlichsten gelegene Theil der preuß. Monarchie, der in Verbindung mit Westpreußen die Provinz Preußen oder das eigentliche sogenannte Königreich Preußen bildet. Vom russ. Lithauen, dem Königreiche Polen, Westpreußen und der Ostsee umgrenzt, zählt es auf 706 QM 1.360.000 E., die aus eingewanderten Deutschen, Abkömmlingen der alten Lithauer und Masuren gemischt, größtentheils der evangelischen Confession angehören; zur katholischen Kirche bekennen sich 175.000, zur griechischen 1.000, Mennoniten gibt es über 1.000 und Juden gegen 6.000. Die Landschaft bildet ihrer physischen Beschaffenheit nach einen Theil des von Westen nach Osten sich ziehenden großen südbaltischen Küstenplateaus, ein Flachland, welches, von einzelnen Sandbergen und Anhöhen überragt und von zahlreichen größern und kleinern Seen bedeckt, neben vielen umfangreichen Flächen sterilen Sand- und Felsbodens auch große Strecken Weideland, Getreide- und Holzboden enthält. Die größten Landseen sind der Spirdingsee, der Warschausee, der Maransersee und besonders der Mauersee; die Hauptflüsse die Memel nebst der Jura, Minge und Dange, der Schleschuppe und dem Nemonin, die Passarge und der Pregel mit der Inster und Alle; außerdem gibt es mehrere bedeutende Kanäle, z.B. den großen und kleinen Friedrichsgraben, die neue Eilge, die neue Dieme, den johannisburgischen Kanal u.s.w., die zur Verbindung der größern Seen untereinander dienen, wie denn z.B. der Kanal von Lötzen den Mauersee mit dem Löwentinersee verbindet. Die Bewohner beschäftigen sich weniger mit Fabrikindustrie als mit Production der Urstoffe des Pflanzen- und Thierreichs. Neben ergiebigem Flachs- und Getreide-, namentlich Weizenbau, trägt das Land Hülsenfrüchte, etwas Taback und Obst, besonders aber in reichlicher Menge Holz und Torf, und außer der Fischerei ist vorzüglich die Gänse-, Bienen- und Rindviehzucht sehr bedeutend. Die Pferdezucht wird mit besonderer Vorliebe in dem lithauischen Theile von O. behandelt und durch das Hauptgestüt zu Trakehnen und die Marställe zu Insterburg und Gudwallen wesentlich gefördert. In der Nähe der Ostsee, besonders am Kurischen Haff, findet man Bernstein. Die Hauptfabrikationsgegenstände sind Leinengarn und Leinwand, welche letztere namentlich in den vier ermländischen Kreisen des Regierungsbezirks Königsberg gefertigt wird. Sie und das Holz bilden die für die Provinz wichtigsten Ausfuhrartikel. Der Handelsverkehr wird nach außen zu durch die Lage an der Ostsee und mehrere gute Häfen und Rheden, im Innern durch die schiffbaren Flüsse und Kanäle begünstigt. In politischer Hinsicht ist die Landschaft in die zwei Regierungsbezirke Königsberg mit 796.000 E. auf 408 QM und Gumbinnen mit 597.000 E. auf 298 QM getheilt. Für die katholische Kirche besteht das Bisthum Ermeland, dessen Sprengel sich zugleich über Westpreußen erstreckt und dessen Bischof zu Frauenburg seinen Sitz hat. Die Provinzialstände, die im Verein mit den Ständen Westpreußens sich abwechselnd in Königsberg und Danzig versammeln, bestehen aus 30 Deputirten der Ritterschaft, 15 Deputirten der Städte, Deputirten der kölmischen Güter. An wissenschaftlichen Anstalten besitzt O. die Universität zu Königsberg, das akademische Lyceum Hosianum für katholische Theologen und das bischöfliche Seminar zu Braunsberg, die Gymnasien zu Königsberg, Braunsberg, Rastenburg, Gumbinnen, Lyck und Tilsit, die Kunst- und Baugewerkschule zu Königsberg und Gumbinnen, die Schullehrerseminare zu Königsberg, Angerburg, Eylau, Karalene und Braunsberg und die Hebammenlehrinstitute zu Königsberg und Gumbinnen. Die Hauptstadt von O. wie der ganzen Provinz Preußen ist Königsberg; außerdem ist Pillau durch seinen Hafen, Eylau und Friedland durch die Schlachten am 6. und 7. Febr. und am 14. Juni 1807, und Tilsit durch den für Preußen unglücklichen Frieden merkwürdig.
Quelle: Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände. Conversations-Lexikon, 9. Originalauflage, Leipzig 1846, Bd. 10, S. 578f.
Meyers Großes Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens
[Geographische Lage] Ostpreußen [...] die östliche Hälfte der ehemaligen Provinz Preußen, bildet seit 1. Jan. 1878 eine eigene Provinz, grenzt im N. an die Ostsee und an Rußland, im Osten und S. an das russische Polen, im W. an Westpreußen und hat einen Flächenraum von 36.994 qkm (671,85 QM).
[Bodenbeschaffenheit. Klima] [Hochflächen] Die Provinz liegt im Norddeutschen Tiefland, ist aber durchaus keine Ebene, sondern bietet eine große Abwechslung von Hügelland und ebenen Flächen dar. Von W. nach Osten durchzieht sie in der südlichen Hälfte die Ostpreußische Seenplatte. In dem Nordrande derselben liegen der Schloßberg westlich von Preussisch-Eylau (216 m), der Kucklinsberg bei Darkehmen (164 m) und die Plickener Berge südlich von Gumbinnen (121 m). Im S. dacht sich die Seenplatte zu einer ebenen Landschaft ab, die an Waldungen und Sumpfstrichen reich ist. In dieser Abdachung sind die Goldberge (235 m) und die Dobrziener Berge (218 m), am südlichen Rande der Forst von Napiwoda und der Damerau (201 m) nördlich von Ortelsburg bemerkenswert. Auf der Höhe des Landrückens sind wiederum drei Hochflächen zu unterscheiden. Die erste liegt südlich von Osterode und von den Seen des Oberländischen Kanals und hat in der Kernsdorfer Höhe ihren höchsten Gipfel (313 m); die zweite, zwischen den Seen an der obern Alle und den Masurischen Seen, ist außerordentlich reich an Seen und erhebt sich im Voigtsdorfer Berg, östlich vom Großen Lauternsee, zu 221 m Höhe; die dritte endlich, im Osten der Masurischen Seen, bildet einen flach gewölbten Rücken, auf dessen Seiten im S. und N. auf niedern Platten ansehnliche Waldungen liegen; die wichtigsten Höhenpunkte sind hier: der Pillacker Berg (219 m), die Goldaper Berge (272 m), der Seesker Berg (309 m) und der Woitowosberg an der Grenze östlich von Goldap (283 m). In der Küstenebene treten noch einzelne beträchtliche Erhebungen hervor, so der Signalberg in der Willkischker Höhe am rechten Memelufer bei Ragnit (80 m), der Galtgarben (110 m) und der Kleine Hausenberg (86 m) im Samland etc. Unterhalb Tilsit erstreckt sich die fruchtbare Tilsiter Niederung [...]. Kahle, 50-62 m ansteigende Dünenketten ziehen sich an der Küste entlang.
[Gewässer und Klima] Die größte Einbuchtung der Ostsee, die Danziger Bucht, hat für O. geringere Bedeutung, da sie nur den nordöstlichsten Teil der Frischen Nehrung und die Westküste des Samlandes berührt. Große Strandseen sind das Kurische und das Frische Haff, von der Ostsee durch die gleichnamigen Nehrungen geschieden; ersteres der Mündungssee der Memel, letzteres der des Pregel und eines Teiles der Weichsel. Die Hauptflüsse der Provinz sind Memel (Niemen) und Pregel. Die Memel, ganz im NO, teilt sich in der Tilsiter Niederung in die Ruß und Gilge und empfängt die Scheschuppe, Jura und im Kurischen Haff den Nemonien, die Minge und Dange. Der Pregel, aus Angerapp, Pissa und Inster gebildet, wird bei Insterburg schiffbar, nimmt die Alle auf und entsendet die Deime zum Kurischen Haff. Zur Weichsel fließt die Drewenz von den Hochflächen von Osterode; auch gehören zu ihrem Gebiete durch den polnischen Fluß Narew mehrere Flüsse, welche der Ostpreußischen Seenplatte nach S. zu entfließen (Lyckfluß, Pischfluß, Omuleff, Neide). In das Frische Haff geht noch die Passarge, zum Drausensee (Elbing) die Sorge. Von den Kanälen sind hervorzuheben: der Große Friedrichsgraben und der Seckenburger Kanal zwischen Deime und Gilge sowie die Masurische Wasserstraße, welche die großen Seen zwischen Johannisburg und Angerburg verbindet; der Elbing-Oberländische Kanal und der König Wilhelms-Kanal bei Memel. Die sehr zahlreichen Landseen der Provinz bilden mehrere Gruppen. Die Masurische Seengruppe [...] in den Regierungsbezirken Gumbinnen und Allenstein enthält zunächst den Rosch- und den Spirdingsee mit zahlreichen Verzweigungen, den Löwentin- und den Mauersee, alle vier durch die Masurische Wasserstraße verbunden; ferner sind daselbst: der Mucker-, Nieder-, Arys-, Lyck-, Große Sellment-, Raygrod-, Laszmiaden- und Szonstagsee, die kleinere Seengruppe bei der Oberförsterei Rothebude und vereinzelt auf der polnischen Grenze der Wysztyter See, aus dem die Pissa entspringt. Eine andere Seengruppe bei Passenheim enthält kleinere Seen; nördlich von derselben sind der Dedey- und Groß-Lauternsee, westlich an der obern Alle der Lansker See und neben diesem der große Plauzigsee. Zur Seengruppe von Liebemühl gehören: der Drewenz-, Schillings-, Geserich-, Röthlofsee u.a. auf der Höhe am Elbing-Oberländischen Kanal, der Drausensee am Elbing, bereits in der Niederung, und der Nariensee östlich von Mohrungen; der Geserich- und der Drausensee liegen zum Teil schon in Westpreußen. Das Klima ist gesund, aber (von Gebirgsgegenden abgesehen) rauher als in irgend einem andern deutschen Lande (Durchschnittstemperatur auf dem Landrücken 6,3°, nahe der Küste 6,7°, die mittlere Temperatur des Januars -4,7°). Die jährliche Regenmenge beträgt etwa 53-69 cm.
[Bevölkerung. Nahrungszweige.] [Bevölkerungsstruktur] Nach der Zählung von 1905 hatte die Provinz 2.034.593 Einw., darunter waren (1900) 1.698.465 Evangelische, 229.196 Katholiken, 13.877 Juden etc. Die Katholiken bilden die Mehrzahl der Bewohner in den vier Kreisen des Ermelandes, außerdem sind sie zahlreich in einigen Kreisen des neuen Regierungsbezirks Allenstein. Mennoniten leben in der Tilsiter Niederung. Die Dichtigkeit der Bevölkerung (55 auf 1 qkm) ist mit Pommern die geringste im preußischen Staate.
Die Mehrzahl der Bewohner sind Deutsche; außerdem gab es 1900: 155.481 Personen mit polnischer, 130.876 mit masurischer und 109.583 mit litauischer Muttersprache. Die Hauptbeschäftigungen der Bevölkerung sind Landwirtschaft, die gewöhnlichen bürgerlichen Gewerbe, Handel, Schiffahrt und Schiffbau.
[Land- und Forstwirtschaft] Von der Gesamtfläche der Provinz entfallen 55,3 Proz. auf Äcker und Gärten, 11,2 auf Wiesen, 6,9 auf Weiden, 17,4 Proz. auf Waldungen. Durch Fruchtbarkeit zeichnet sich die Küstenebene südlich vom Pregel aus. Roggen, Hafer, Weizen und Kartoffeln sind die Hauptfrüchte des Feldes; mehrfach wird noch die graue Erbse angebaut. Garten- und Obstbau werden in mehreren Kreisen der Mitte und im Memelthal getrieben; sehr gering sind diese Kulturzweige aber auf dem Landrücken und in der südlichen Grenzregion der Provinz. Flachsbau ist vornehmlich im Ermeland von Bedeutung. Vorzügliche Wiesen gibt es am Pregel bei Königsberg; umfangreich, obschon weniger gut, sind sie auch in mehreren Kreisen des Regierungsbezirkes Gumbinnen, besonders in der Tilsiter Niederung. Die Waldungen sind im südlichen Teil der Provinz bedeutend; daselbst sind auf der Höhe des Landrückens die Osteroder Heide, die Waldungen an der obern Alle, der Forst von Napiwoda, die Rominter Heide und der Forst von Rothebude und in der südlichen Abdachung der Seenplatte die Johannisburger Wildnis mit der Ortelsburger Heide. Kiefer und Rottanne sind hier die vorherrschenden Waldbäume. Im nördlichen Teil der Provinz sind die Kapornsche Heide auf Samland und der Baumwald am Kurischen Haff bemerkenswert, wo in den sumpfigen Strichen die Erle dominiert. Die Buche erreicht in der Provinz mit der Linie von Tenkitten über Rastenburg bis zum Spirdingsee ihre Polargrenze. Die Waldungen sind überwiegend Staats- oder Krongut. Nach der Viehzählung von 1904 hatte die Provinz 454.935 Pferde, 1.123.396 Stück Rindvieh, 508.204 Schafe, 996.632 Schweine und 39.073 Ziegen.
In keinem Teil des Deutschen Reiches erfreut sich die Pferdezucht einer solchen Sorgfalt wie in O.; sie blüht namentlich in den Kreisen zwischen dem Pregel und der Seenplatte und wird unterstützt durch das Hauptgestüt zu Trakehnen sowie die Landgestüte zu Rastenburg, Braunsberg, Insterburg und Gudwallen bei Darkehmen. Nicht weniger als 8 Remontedepots sorgen für Erneuerung des Pferdebedarfs der Armee. Auch die Rindviehzucht erfreut sich einer steigenden Bedeutung. Die Schafzucht ist am erheblichsten in den Kreisen der Mitte. Von wilden Tieren sind besonders hervorzuheben: der Edelhirsch, der hier fast seine Ostgrenze erreicht, und das Elentier, das noch in der Stärke von etwa 190 Stück im Ibenhorster Forst am Kurischen Haff gehegt wird; außerdem Rehe, Hasen und Füchse. Auch der Luchs, der Wolf und der Dachs finden sich noch in den größern Waldungen. Von großer Wichtigkeit ist die Zucht des Geflügels. Fischerei wird besonders auf Störe (Kaviar von Pillau), Lachse und Neunaugen emsig betrieben.
[Rohstoffe, Industrie, Verkehr] Aus dem Mineralreich sind der Bernstein, ein echt ostpreußisches Produkt, und der Torf in erster Linie zu nennen; ferner gibt es vorzügliche Thone, Kalk, etwas Raseneisenerz und einige nicht gerade bedeutende Braunkohlenlager. Salz und eigentliche Mineralquellen fehlen. Die Industrie ist nur in einigen Orten (Königsberg, Memel, Tilsit, Insterburg) von Bedeutung, wo neben Schiffahrt und Schiffbau auch nicht unbedeutende Eisenwerke bestehen. Ferner gibt es in der Provinz zahlreiche Sägemühlen (bei Memel), mehrere große Papierfabriken, Glashütten, Bierbrauereien (Produktion 1904/05: 1.150.338 hl Bier) etc. Auf dem Lande wird die Leinweberei stark betrieben. Die Reederei der Provinz zählte 1904: 41 Seeschiffe (darunter 38 Dampfer) mit 11.678 Reg.-Ton. (netto) Raumgehalt; hauptsächlichste Seeplätze sind Memel und Königsberg (Hafen Pillau). Den Binnenverkehr unterstützen die schiffbaren Gewässer, die Chausseen und Eisenbahnen (232 km, vollspurige; meist Staatsbahnen).
[Schulwesen, Verwaltung, Wappen und Farben der Provinz] Für die geistige Bildung sorgen: eine Universität (Königsberg), eine Akademie (Braunsberg), eine Kunstakademie, 16 Gymnasien, 3 Realgymnasien, eine Oberrealschule, 7 Realschulen, 2 Landwirtschaftsschulen, 11 Schullehrerseminare etc. Die Provinz, deren Hauptstadt Königsberg ist, wird in drei (vor 1905 in zwei) Regierungsbezirke geteilt: Königsberg mit 15, Allenstein (seit 1905) mit 9 und Gumbinnen mit 14 Kreisen. Für die Justiz bestehen ein Oberlandesgericht in Königsberg, 8 Landgerichte zu Allenstein, Bartenstein, Braunsberg, Insterburg, Königsberg, Lyck, Memel und Tilsit und 71 Amtsgerichte [...]. Militärisch gehört die Provinz mit Ausnahme der Kreise Osterode und Neidenburg (17. Armeekorps) zum Bezirk des 1. Armeekorps.
In den deutschen Reichstag [...] entsendet O. 17, in das preußische Abgeordnetenhaus 32 Mitglieder. Den Handel unterstützen 5 Handelskammern (Braunsberg, Königsberg, Memel, Insterburg und Tilsit). Das Wappen der Provinz [...] ist in silber ein königlich gekrönter, goldbewehrter schwarzer Adler mit goldenen Kleestengeln, Zepter und Reichsapfel in den Fängen, auf der Brust den goldenen Namenszug F.R. Die Farben der Provinz sind Schwarz und Weiß.
[Landschaften] Von ältern Benennungen sind noch im Gebrauch: Litauen, der Regierungsbezirk Gumbinnen bis Goldap; Masuren, der südliche Teil des Regierungsbezirks Gumbinnen und der östliche des Regierungsbezirks Allenstein; Samland, die Insel zwischen Deime, Pregel, Ostsee und den beiden Haffen; Ermeland, die Kreise Braunsberg, Heilsberg, Rössel und Allenstein. Altpreußen umfaßt das ehemalige Herzogtum Preußen, also O. ohne das Ermeland, und von Westpreußen die Kreise Rosenberg und Marienwerder, soweit dieser östlich von der Weichsel liegt.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens, 6. gänzlich neubearb. und vermehrte Aufl., Leipzig und Wien 1909, Bd. 15, S. 229ff.