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Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit von Hand mittels Hammer und Schlagbuchstaben eingeschlagenen Lettern beschriftet. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Am 29. Dezember 2019 verlegte Demnig in Memmingen den 75.000sten Stolperstein.

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Auszug aus der Datenbank: Familie Lewinski (Arthur und Louis Lewinski)

Der Kaufmann Louis Lewinski wurde am 1. April 1869 in Konitz (Westpreußen) geboren. Anfang der 1930er Jahre zog er nach Wismar, lebte in der Altwismarstraße 17 (damals Nr. 12) und eröffnete in der Dankwartstraße 14 ein Schuhgeschäft. Mitte der 1930er Jahre zog Arthur Lewinski, ein Verwandter, zu ihm.

Während des Novemberprogroms 1938 wurde Louis Lewinski so wie andere Wismarer Juden verhaftet und für etwa eine Woche im Zuchthaus Neustrelitz-Strelitz festgehalten. Nach seiner Entlassung kehrte er zunächst nach Wismar zurück, stellte aber fest, dass ihm hier die Lebensgrundlagen entzogen wurden. Er emigrierte in die Niederlande und lebte in Amsterdam. Nachdem die deutsche Wehrmacht auch in die Niederlande einmarschierte und die Juden auch dort verfolgte, wurde Louis Lewinski am 9. März 1943 verhaftet und im Sammel- und Durchgangslager Westerbork inhaftiert. Am 23. März 1943 wurde er mit 1250 anderen Personen in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet.

Der jüdische Kaufmann Arthur Lewinski wurde am 6. Februar 1867 in Saalfeld (Ostpreußen) geboren. Mitte der 1930 Jahre zog er nach Wismar und lebte bei einem Verwandten (Louis Lewinski) in der Altwismarstraße 17 (damals Nr. 12).

Nach dem Novemberprogrom 1938 wurden auch ihm die Lebensgrundlagen in Wismar entzogen, so dass er sich entschied, nach Eisenach zu ziehen. Dort wurde er verhaftet und nach Leipzig gebracht, von wo er am 20. September 1942 mit einem Transport nach Theresienstadt kam. Hier starb er am 24. Januar 1943.

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Literaturhinweise zum Thema


Wille, Ingo: Transport in den Tod: Von Hamburg-Langenhorn in die Tötungsanstalt Brandenburg. Lebensbilder von 136 jüdischen Patientinnen und Patienten. Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg 2017
ISBN 978-3-946246-11-4

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